11.05.2025 Beitrag von Ulrike Wizisk und Norbert Kilimann
Der Apollofalter (Parnassius apollo) kommt im Bereich der Unteren Mosel zwischen Winningen und Bremm (südlich von Cochem) vor. Es ist eine als Mosel-Apollo bekannte Unterart/Varietät dieser Schmetterlingsart - in der Regel erkennbar an den mehr nierenförmigen großen Punkten auf den hinteren Flügeln.
Das Vorkommen an der Mosel ist eines der letzten von vier Vorkommen in Deutschland. Diese Schmetterlinge benötigen offene, felsige, trockene Biotope, denen die Futterpflanze der Raupen, der Weiße Mauerpfeffer wächst. Die Falter fanden in der Vergangenheit in dem trocken-warmen Klima der Weinbaugebiete an der Mosel einen Platz in der Kulturlandschaft. Insbesondere fand man sie in den Steillagen der Hänge. Der Mauerpfeffer wächst dort reichlich an den Steinmauern der Weingärten.
Der NABU Herne hat einige Apollofalter-Exkursionen an die Mosel unternommen, immer geführt von dem lokalen Experten, dem Biologen Daniel Müller. In den letzten Jahren haben wir allerdings keine Apollofalter mehr sichten können.
Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden, dann mehr Infos
Der der intensive Weinbau mit seinem Pestizideinsatz - aus dem Hubschrauber versprüht - setzt dem Falter immer mehr zu. Und es gibt ein weiteres Problem: Viele Steillagen werden wegen Unrentabilität nicht mehr bewirtschaftet und verbuschen zunehmend. Dadurch wird der Lebensraum des Apollofalters vernichtet. Vielleicht gibt es sogar noch weitere (unbekannte) negative Faktoren, ggf. reicht das Angebot an geeigneten Saugpflanzen (blaue/lila Blüten) für die Falter nicht mehr aus. Tatsache ist: Die Population bricht dramatisch ein. Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass nur ein Aufzuchtprogamm als Sofortmaßnahme den Moselfalter retten kann.
Der NABU Herne hat auf Antrag von Norbert Kilimann auf der Mitgliederversammlmung 2025 1000 EURO an die Stiftung für Natur und Umwelt im Landkreis Mayen-Koblenz gespendet. ( https://naturschutzstiftung-myk.de/mosel-apollo/)
Es handelt sich um ein Aufzuchtsprogramm für den Apollofalter, an dem auch Daniel Müller beteiligt ist. Er hat uns mitgeteilt, dass von unserem Geld eine weitere geeignete Fläche aufgekauft werden soll, auf der die Apollofalter-Raupen ausgesetzt werden sollen.
Symbolische Spendenübergabe am 27.04.2025 - von links nach rechts: Tanja Stromberg (Leiterin der Geschäftsstelle der Stiftung für Natur und Umwelt im Landkreis Mayen-Koblenz), Biologe Daniel Müller (Mitarbeiter des Planungsbüros Hilgers und zusammen mit Jörg Hilgers - nicht im Bild - für die Projektkoordination zuständig), Norbert Kilimann vom NABU Herne und Thomas Reinelt (Schmetterlingsexperte und einer der Apollofalter-Züchter aus dem Erhaltungszuchtteam).
Hier sieht man im Hintergrund das Gebiet, in dem die nachgezüchteten Raupen ausgesetzt werden. In dem weißen Behälter sind sie zu sehen.
Das Bild kann durch Anklicken vergrößert werden.
weblinks:
Ausführliche Informationen über den Apollofalter beim NABU Bundesverband:
Sehr interessanter Bericht über die Erhaltungszucht des Apollofalters