Letzte Rettung für den Feldhamster?

20.04.2025 Beitrag von Olaf Liesche, Ulrike Wizisk

Feldhamster - Foto Olaf Liesche

Der natürliche Lebensraum der Feldhamster (Cricetus cricetus) sind Grasländer in Eurasien von Mitteleuropa über die Steppengebiete Russlands bis nach China. Doch naturbelassene baumlose Gebiete gibt es immer weniger - schon gar nicht im dicht besiedelten MItteleuropa. Lange Zeit hatte der Hamster Glück: Er fand auf den Feldern und Wiesen in den Kulturland- schaften einen geeigneten Ersatzlebensraum, Getreidefelder boten ein reiches Nahrungsangebot. Die kleinen Nager waren in der DDR lokal noch bis etwa 1980 so häufig, dass Prämien für die Beseitigung dieser Ernteschädlinge ausgesetzt waren!

 

Doch dann griff weltweit die intensive Agrarwirtschaft um sich. Nach der Ernte verbleiben bleiben fast keine Getreidekörner mehr auf der Fläche, so kann der Feldhamster kaum Vorräte für seinen Winterschlaf sammeln. Stoppelfelder werden viel zu früh umgebrochen und bieten keine Deckung mehr (z.B. vor Greifvögeln). Ohnehin fehlen auf den modernen Agrarflächen Verstecke und geeignete Stellen, wo die Tiere ihre Baue graben können. Zudem bieten ausgedehnte Monokulturen nur ein sehr einseitiges Nahrungsangebot, was dazu führt, dass immer weniger Nachwuchs erfolgreich aufgezogen wird.

 

In Deutschland ist der Feldhamster schon fast ausgestorben. Die Fachwelt ist sich einig, dass nur noch Aufzuchtprogramme helfen können - und natürlich der Erhalt bzw. die Wiederherstellung geeigneter Lebensräume.

 

Auch weltweit sieht es nicht viel besser aus: Lt. Weltnaturschutzunion (IUCN) ist der Feldhamster in seinem gesamten Verbreitungsgebiet vom Aussterben bedroht.

NABU-Vorstandsmitglied Olaf Liesche hat sich das vorbildliche Hamsterschutz-projekt der AG Feldhamsterschutz der hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) angeschaut und war begeistert von dem Einsatz der Naturschützer vor Ort. Er konnte mit Manfred Sattler, dem Feldhamsterbeauftragten vom Maintal und weiteren freiwilligen Helfern an einer Feldhamsterkartierung teilnehmen. Dabei gelang ihm auch sein erstes Hamsterfoto.

 

Die AG Feldhamsterschutz ist Teil einer länderübergreifenden Initiative "Feldhamsterland". 2024 ist den Hamsterschützern in Hessen die zweite Nachzucht von Hamsterbabies gelungen!

 

Es ist sehr empfehlenswert sich die Internetseite www.feldhamster.de anzuschauen. Dort gibt es ausführliche Informationen über Feldhamster allgemein und zur Arbeit der AG Feldhamsterschutz und der Initiative "Feldhamsterland".

Auf Antrag vom Olaf Liesche während der diesjährigen Mitgliederversammlung hat der NABU Herne beschlossen der Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz 500 € zu spenden und ggf. deren Aktionen weiter zu unterstützen.

 

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