Zechenbrache "General
Blumenthal"
Was ist geschehen von 2022 bis September
2023?
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In der WAZ vom 20.09.2023 lesen wir Forschungsprojekten, wie alte Industrieflächen nachhaltig in der Zukunft genutzt werden sollen. Ein großes Problem
dabei ist die "Entgiftung" der Böden, denn die alten Brachen sind teilweise erheblich mit Schadstoffen belastet. Hernes Oberbürgermeister bringt dabei als Standorte für Forschungsorte u.a. die
Fläche der ehemaligen Zeche "General Blumenthal" ins Spiel.
Der NABU-Herne befürchtet: Der vom Oberbürgermeister anvisierte "Technologiepark" auf der Brachfläche von "General Blumenthal" wird zu einer
weitgehenden Versiegelung des Geländes führen, das zurzeit noch Lebensraum für Kreuzkröten, Mauereidechsen und einer vielfätigen Insektenwelt ist. Wie passt das mit den Forschungszielen zusammen?
Wenn der Bau von Forschungszentren den Flächenverbrauch vorantreibt, ist ein Fehler im System!
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Blumenthalinteressierte,
wie vielleicht schon den Pressemitteilungen entnommen werden konnte, findet ein Zusammenschluss von Bürgerinitiativen in Herne statt. Dies ist ein bedeutender und in der Stadtgeschichte von Herne einmaliger und damit historischer Vorgang. Die städtische Handlungspraxis gebietet eine solche Vorgehensweise. Nähere Einzelheiten werden auf dem Treffen bekannt gegeben und dargestellt.
Gleichzeitig öffnen sich die Bürgerinitiativen für neue Unterstützung und würden die aktive Teilnahme weiterer Hernerinnen und Herner u. a. sehr begrüßen. So auch die Bürgerinitiative Stadtwald (über obige Mailadresse erreichbar).
Liebe Hernerinnen und Herner, liebe Aktive für ein lebenswertes Herne
Aus dem Austausch zwischen verschiedenen Herner Bürgerinitiativen (BI) zu geplanten Bauvorhaben in Herne haben wir festgestellt, dass es viele gemeinsame Themen zur Erhaltung und Verbesserung einer lebenswerten und klimagerechten nachhaltigen Umwelt in Herne gibt.
Wir planen ein gemeinsames Treffen mit dem Ziel des Zusammenschlusses dieser Herner Bürgerinitiativen
Wir möchten gemeinsam mit Ihnen daran arbeiten, dass alle BürgerInnen frühzeitig in die Planung einbezogen werden und eine „offene“ Beteiligung der Bürgerinitiativen stattfindet, damit zukünftig Bauvorhaben nachhaltig, ökologisch und klimaangepasst geplant werden.
Wir planen hierzu ein Leitbild zu erarbeiten, wie die künftigen Bebauungen in Herne erfolgen sollen.
Der Zusammenschluss wird dazu beitragen, eine größere Durchsetzungskraft unserer / Ihrer Anliegen in den jeweiligen Bebauungsplanverfahren in Herne zu erreichen.
„Wir sind empört, wir werden nicht gehört!“
Bitte kommen sie zu unserem wichtigen Treffen! Lassen sie uns gemeinsam den Zusammenschluss der Herner Bürgerinitiativen beschließen.
Treffpunkt: Mittwoch, der 27.09.23 um 18.30 im Treffpunkt Eickel; Reichsstraße 66
WEIL ES WICHTIG IST!!! WEIL WIR ENDLICH ALLE MIT EINER STIMME SPRECHEN WOLLEN!!!
Herne, den 18.09.2023
Die Sprecher der Bürgerinitiativen:
Frank Teubert (BI Vödestraße)
Christian Lux (BI Funkenbergquartier)
Margita Gudjons (BI Reichstraße)
Peter Mahlberg (BI Zechenweg)
Kay Thörmer (BI Stadtwald)
Klaus Müller-Pfannenstiel
In der WAZ vom 16.09.2023 erscheit ein interessanter Artikel über eine historische Seilbahna aus der Zeit des Kohleabbaus im Ruhrgebiet. Er spannt dabei den Bogen zu der geplanten neuen Seilbahn auf dem Gelände von "General Blumenthal".
Der NABU-Herne meint: Gegen eine Seilbahn auf dem Gelände der Zehenbrache stellen wir uns nicht grundsätzlich, solange damit nicht eine
großflächige Versiegelung des Bodens verbunden ist und sie in ein naturnahes Konzept für "General Blumenthal" eingebunden wird. Wir sehen aber die Problem in der Wirtschaftlichkeit eines solchen
Verkehrsmittels.
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Die Bürgermeister von Bochum, Essen und Herne präsentieren das Großprojekt "Urbane 34" und wollen sich damit EU-Gelder sichern und damit sich den Herausforderungen der heutigen Zeit wie Klimawandel, Migration und Mobilität zu stellen.
Der NABU-Herne meint: Ein Zukunftsprojekt für die Region ist selbstverständlich zu befürworten. Wir fordern aber dringend, dass dabei unbedingt
keine weitere Versiegelung von Flächen einhergeht, dann das steht konträr zum Anspruch, die Folgen des Klimawandels zu begegnen. Und ganz konkret: Keine Versiegelung des Geländes von der
ehemaligen Zeche "General Blumenthal".
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Der NABU-Herne, B.U.N.D-Herne und die Bürgerinitiative Stadtwald trafen sich mit Frau Blankenhaus von der Landschaftsagentur Plus auf dem Gelände General Blumenthal, um bei der Vorbereitung der Bodensanierung, welche im Rahmen des Abschlussbetriebsplanverfahren der RAG notwendig ist, zu unterstützen. Dabei wurden über hundert Kreuzkröten gesammelt und in die dafür hergerichteten Zwischenhabitate verbracht.
Die Fotos von K.Thörmer, N.Kilimann und R.Reinholz können durch Anklicken vergrößert werden, dann auch mehr Infos-.
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Im Artikel der WAZ vom 04.08.2023 wird deutlich, dass alle Proteste, Gespräche und Aktionen zur Rettung der Natur auf der Industriebrache der ehemaligen Zeche "General Blumenthal" keine Früchte tragen werden.
Warum wurde denn mit großem TamTam ein Beirat unter der Leitung von Gesine Schwan einberufen ("Pilotprojekt der Bürgerbeteiligung", siehe 09.02.2022), wenn keine der dort erarbeiteten Vorschläge in die Planung einfließen?
Es steht zu befürchten, dass - wie von Anfang an geplant - ein Großteil der Fläche versiegelt wird und die Natur wieder einmal das Nachsehen hat. Damit geht eine weitere Fläche in Herne verloren, wo Regenwasser versickern. Da muss man sich nicht wundern, wenn beim nächsten Starkregen die Gullis überlaufen, weil sie die Wassermassen nicht fassen können.
Und was wird denn nun mit den Kreuzkröten auf dem Gelände? Es ist immerhin eines der größten in NRW.
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Schwere Zeiten für Kreuzkröten & Co.
Text von Kay Thörmer Herne Wanne-Eickel - März 2023 - es begann zur Monatsmitte mit den steigenden Nachttemperaturen, als die ersten Grasfrösche / Springfrösche (Rana temporaria / R. dalmatina) sich vom Zechengelände Blumenthal/Shamrock zu Ihren Geburtsgewässern zum Ablaichen auf den Weg machten. Gefolgt von ihren Verwandten, den Erdkröten (Bufo bufo), welche sich mit gleichem Ansinnen kurze Zeit später in Gang setzten. Das wechselhafte Wetter sorgt für überschaubare Tageswanderzahlen, da immer wieder kalte Nächte die Aktivität der Tiere begrenzen.
Allen gemein ist, dass jedes Tier sowohl die Kastanienallee, als auch die Landgrafenstraße im Hochrisikoverfahren überqueren müssen. Dabei trifft alle das gleiche Sterberisiko, egal ob als Einzelamphibie, oder via Doppeldecker als Pärchen huckepack unterwegs. Egal ob jung, egal ob alt – beide Straßen werden von vielen Fahrzeugen rund um die Uhr befahren und jedes Fahrzeug hat mehrere Reifen. Auch unachtsam Joggende tragen zum möglichen Todesrisiko der Tiere bei.
Amphibien haben (immer noch) keinen sicheren Schutz! Ihr Überleben ist Glückssache und gleicht einem Roulettespiel.
Verkehrsopfer: Tote Erdkröte - Foto Enrico Bollin
In dem Lebensraum „Brache“ des Zechengeländes Blumenthal/Shamrock formiert sich derweil die größte Kreuzkrötenpopulation Nordrhein-Westfalens: geschätzte 600 adulte Kreuzkröten - Pfützen als Laichgewässer. Diese standen bisher unbegrenzt zur Verfügung. Mittlerweile schaffen RAG und Stadt Herne in bewährter Zusammenarbeit restriktive Bedingungen. Boden wurde planiert, LKW-Verkehr trotz Verbot sorgt für eine Reduzierung der Fortpflanzungsmöglichkeiten der geschützen Tiere. Auf der „Roten Liste der Amphibien Deutschlands“ (v. 30.08.2021) ist die Kreuzkröte nun in Kategorie 2, also als „stark gefährdete Tierart“ eingestuft. Auf der letzten Roten Liste (v. 2009) stand sie noch auf der Vorwarnliste.
Die Kreuzkröte (Bufo calamita) wird als Pionierart für günstige Naturbedingungen angesehen. Sie ist vom Aussterben bedroht und nach Bundesnaturschutzgesetz
streng geschützt.
All dies scheint die Stadtoberen wenig zu interessieren, denn im Hintergrund werden vorrangig finanzielle Interessen verfolgt, welche eine Neubebauung des letzten großen und sehr wichtigen Naturareals scheinbar schon beschlossen haben.
Die Stadt Herne könnte für einen guten Lebensraum der Amphibien und damit voraussschauend für bessere (Über-)Lebensbedingungen der Herner Bevölkerung durch Förderung von Natur- und Klimaschutz sorgen. Statt dessen wird ein „Weiterso“ nach altem und überholtem Schnittmuster, getreu einer rein wirschaftsorientierten Vorgehensweise und entgegen aller zugrunde liegender Klimakatastrophenszenarien gnadenlos weiterverfolgt. Alle Kröten sollen „umgesiedelt“ werden. Was sich so „nett“ anhört, bedeutet, dass alle Tiere in einem „Übergangsareal zwischengehalten“ werden und später an anderen Orten ausgesetzt werden. Diese Orte können sich nicht in Herne befinden, denn Herne hat keinen Platz mehr. Dafür müsste ein ausreichendes Ausweichquartier im Umfang von rd. 40 ha gefunden werden. Bisher hat eine solche Umsiedlung bundesweit nirgends funktioniert!
Was wird auf dem Gelände der ehemaligen Zeche "General Blumenthal" geschehen? Noch ist nichts entschieden. Wie kann man z.B. das Uniper-Gebäude und die Umgebung gestalten, damit die Natur unserer so dicht besiedelten Stadt eine Chance bekommt und gleichzeitig ein Freizeitwert für die BürgerInnen entsteht? NABU-Herne-Mitglied Kathrin Wizisk hat ein Konzept "Hernes grünes Dach" dazu entworfen. Mit der Idee der Kombination aus unterschiedlichen Biotopen, Informationen zu naturnahem Gärtnern, Kunstinstallationen und Erholungsinseln - inkl. eines Biergartens hoch über den Dächern von Herne mit weitem Blick über das Ruhrgebiet - könnte diese Lokalität die Attraktivität der Stadt aufwerten. Mit der geplanten Seilbahn könnten die BesucherInnen umweltfreundlich dorthin gelangen.
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Lesen Sie hier mehr über das Konzept des Grünen Daches:
Der unten stehende Artikel der WAZ bestärkt uns, weiter für mehr Grün und gegen eine Versiegelung der letzten offenen Flächen in Herne zu kämpfen. Das betriftt vor
allem die Brache "General Blumenthal".
Lesen Sie die Berichte der WAZ, kann durch Anklicken vergrößert werden.
Der Kommunale Entwicklungsrat, in dem 30 Personen aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen - darunter auch Norbert Kilimann, 1. Vorsitzender der NABU Herne -
über die Zukunft der Industriebrache "General Blumenthal" diskutiert haben, hat nun die Ergebnisse an die Entscheidungsträger der Stadt Herne übergeben. Wir werden die Entwicklungen weiter
konstruktiv / kritisch beobachten.
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Der Artikel aus der"WAZ" kann durch Anklicken vergrößert werden.
Der Artikel aus dem "Wochenblatt" kann durch Anklicken vergrößert werden.
Nachdem wir einen Brief an Prof. Dr. Schwan und einen an Oberbürgermeister Dudda geschickt haben, sind wir dabei!
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09.02.2022 Beirat soll bei
Blumenthal mitreden
Warum wurde der NABU Herne
nicht eingeladen???
Wie aus dem unten einzusehenden Artikel der WAZ zu entnehmen ist, soll nun ein Beirat aus 30 Mitgliedern Ideen zur Planung der Nutzung des Geländes der ehemaligen
Zeche "General Blumenthal" einbringen. Das ist grundsätzlich zu begrüßen. Doch es stellt sich die Frage, warum der NABU Herne nicht dazu eingeladen wurde, der BUND und die Bürgerinitiative
"Rettet den Stadtwald" aber schon. Wir protestieren ausdrücklich gegen diesen Ausschluss und erwarten von den Verantwortlichen eine Stellungnahme und eine Einladung zu diesem
Gremium. Wir bleiben am Ball!
Die Artikel aus der WAZ können durch Anklicken vergrößert werden.
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Norbert Kilimann, Kay Thörmer und Ulrike Wizisk vom NABU Herne ergriffen auf einer Wahlkampfveranstaltung der
SPD mit Michelle Müntefering und der Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Gelegenheit auf die Problematik der Flächenversiegelung und der Zerstörung der
Artenreichen Bache und des Wäldchens auf dem Gelände hinzuweisen. Auch ist am 22.Oktober ein Treffen mit einer Projektgruppe des Bündnis 90/Die GRÜNEN KV Herne geplant. Erfreulicherweise keimt auch in der Herner Bevölkerung mehr und mehr Kritik an dem Plänen der Stadt Herne für die
Zechenbrache auf wie aus dem Artikel aus der WAZ vom 9.10.2021 zu diesem Thema zu entnehmen ist.
General Blumenthal
abgeriegelt!
Leider können wir von nun an keine Fotos von der Brache auf dem Gelände der ehemaligen Zeche „General Blumenthal“ mehr zeigen und die erstaunliche Artenvielfalt dokumentieren, die durch Versiegelung des Geländes verloren ginge. Bis jetzt standen die Tore zu dem Gebiet immer weit auf und kein Verbotsschild hinderte am Betreten, aber nun sind alle Tore verriegelt. Wieso dieses geschah ist unklar. Sind es schon die ersten Anzeichen für bevorstehende Bauarbeiten? Wir bleiben weiter am Ball und werden berichten.
Nein, es war keine weitere Kastastrophe in diesem Jahr, sondern genau das Gegenteil ist der Fall. Die Regenfälle der letzten Wochen haben die Natur auf der Brache
des ehemaligen Zechengeländes "General Blumenthal" geradezu "explodieren" lassen. Lesen Sie den Bericht von Kay Thörmer von der Bürgerinitiative Stadtwald, in dem er seine
Eindrücke schildert, die er bei eine kleinen Exkursion zusammen mit Norbert Kilimann unternommen hat:
Mensch glaubt es kaum. Schon nach den ersten Metern reib ich mir verwundert die
Augen: Blumenthal ist explodiert!
Was noch auf der letzten Exkursion der Grünen, am Freitag, den 04. Juni 2021 um 14
Uhr -high noon- gemeinsam mit stadtpolitischen und RAG-Personen, karg und
trocken aussah und jedem bei gefühlten 30°C die Schweißperlen und mir den ersten
diesjährigen Sonnenbrand hervorrief, erscheint jetzt in ganz neuem Outfit!!!
Viele blickten verstohlen auf ihre Uhr, wie lange man denn diese Hitzebelastung noch
aushalten solle? Die Gespräche spannen sich um wirtschaftliche, bodengutachtliche,
industriegewerbliche, finanzielle, bau- und wegeorientierte Sichtweisen. Gelegentlich
unterbrochen von zaghaften Fragen zur Natur, die schnell untergingen im
Schnellsprech-/ Egalisierungsmodus. Keiner ahnte, was jetzt offenbar ist!
Schick herausgeputzt, durch die Regenfälle der letzten Wochen reingewaschen und
deutlich profitierend, hat das Gelände ein ungeahntes Tempo und einen unglaublichen
Aufschwung entwickelt.
Eine Explosion von Grün und Schwarz. Und Blau und Gelb und allen Farbtönen die
man sich vorstellen kann. Wieviel Namen kennst Du für Grün?
Blütenpracht mit altem Zechengebäude im Hintergrund - Foto Norbert Kilimann
(Durch Anklicken vergrößerbar)
Vielfalt statt Einfalt! Blumenthal in ganz neuem Glanz.
Die Samen im Boden, die Pflanzen- uund Tierwelt, entwickeln ein eigenes Arrangement. Selbst auf der kargen Brache spriesst und blüht es, „wie hulle“! Eine wahre Freude!
Ich bin gemeinsam mit Norbert Kilimann (NABU) zur Fotosession unterwegs und
wir staunen nicht schlecht, wieviel unterschiedliche Lebensräume, Flora- und
Faunahabitate (FFH), sich hier in kürzester Zeit etabliert haben. Vollkommen
unbemerkt und abseits des Trubels. Still und unscheinbar. Von einer Wüste zu einer Oase. Innerhalb von weniger als 6 Wochen.
Großes Heupferd - Foto Norbert Kilimann (Durch Anklicken vergrößerbar)
Überall kreucht und fleucht es. Großes Heupferd, veränderliche Krabbenspinne,
vielfältigste Schmetterlings- u. Falterwesen, Feldhasen, Füchse, verschiedene Vogelarten, Fledermäuse, Wildbienen-, Hummeln- und Wespenpopulationen und Amphibien u.v.m. Habichte ziehen ihren
Nachwuchs groß, Bussarde u. a. ziehen ihre Bahn.
Regenwasser sammelt sich in zahlreichen Pfützen - Foto Norbert Kilimann
(Durch Anklicken vergrößerbar)
Trotz der starken Regenfälle können wir auf Blumenthal gut umhergehen, da das
Wasser in vielen kleinen Pfützen gesammelt ist und dazwischen gut begehbarer,
durchlässiger Boden. Die Pfützen, in unterschiedlichen Größen, gleichen Mini-
Teichen und bieten den Amphibien die idealen Bedingungen für ihre Fortpflanzung.
So etwas hast Du noch nicht gesehen. Die Älteren kennen es vielleicht aus früheren
Tagen: Kaulquappenschwärme, die das Wasser schwarz aussehen lassen. Eine
Bewegung und alles stiebt auseinander und wuselt umher. Eine Handvoll kitzeliger
Kaulquappenbabys. Die Kleinen entpuppen sich als Kreuzkrötenneuankömmlinge und
erste kleine Kreuzkrötchen hüpfen über das Zechengelände. So süß das Ganze!
Kreuzkröten-Kaulquappen - Foto Norbert Kilimann und junge Kreuzkröte - Foto Enrico Bollin (Durch Anklicken vergrößerbar)
>>> Fotogalerien von Norbert Kilimann und Enrico Bollin weiter unten <<<
Wir werden neugierig und nehmen die einzelnen Rückzugsorte in Augenschein, um
zu sehen wie die Kreuzkrötenpopulation Schutz suchend Raum findet. An nahezu
jedem Ort finden wir mind. 3-5 Kreuzkröten aller Altersgruppen nah beieinander, sie
graben ihre Gänge und suchen die Nähe, stehen in Beziehung zueinander.
Vergesellschaftet mit Mauereidechsen, welche wiederum die Nähe der Verwandten zu
genießen scheinen. Ein wundersames, unsichtbares Refugium.
Uns ist klar, hier ist ein einzigartiger, unschätzbar wertvoller Rückzugs- und
Entwicklungsraum für bedrohte Arten!
Bis heute hat dies nicht die Herzen der Entscheidungstragenden erreichen und
erweichen können. Nicht eine Rote Listen-Art konnte bisher die, scheinbar ach so wichtigeren, Bauplanungen aufhalten. Nicht vorstellbar, dass die
bestehenden
geschützten Arten schadlos umsiedelbar wären. Wie pietätlos.
Wir werden still und ernst angesichts dieser Tragweite. Das Gebiet Blumenthal/ Shamrock entfaltet seine Eigenschaften durch seine Weite und Unberührtheit. Und das auf einem kärglichen verbliebenen Flächenrest, welcher den lfd. Arbeiten trotzen kann, weil er bisher von weiteren Baumassnahmen (Stadler, Uniper, RAG) verschont geblieben ist. Die Weiträumigkeit bedingt die Einzigartigkeit dieser hiesigen Naturbrachfläche mit seiner eigenen Ökologie. Diese Natur ist nicht weiter teilbar, da sonst die wertvollen (Feucht)Gebietsflächen mit seiner lebendigen Artenvielfalt zerstört würden. Natur ist kein 'Coffee to go' und ich kann sie nicht wie mit einer Fernbedienung steuern wie ich will. Sie passt sich nicht Reißbrettplanungen an. Sie braucht Pflege, Schutz und Zeit. Trotz Rodungsmassnahmen (warum auch immer?), wachsen die Bäume wieder eindrucksvoll nach und erobern sich ihr Terrain zurück. Stabil, stark, nachhaltig..
Verlorenes Paradies: Diese Areal wird einer Lokomotiven-Waschanlage weichen - Foto Norbert Kilimann (Durch Anklicken vergrößerbar)
Leider fordert noch ein weiteres, an Stadler verkauftes, Areal seinen Tribut: eine Güterzugwaschanlage. Auch hierfür wird noch weitere Naturfläche versiegelt werden. Sie ist ja schon verkauft! Baufahrzeuge planieren ohne Rücksicht neue Wege und die von der sogenannten 'ökologischen Begleitung' beaufsichtigten Krötenzäune und Rückzugsgebiete liegen brach und scheinen unbeaufsichtigt. Flüssiger Beton ist einfach im Gelände abgekippt. Auch die Idee Restbahngleise zu reaktivieren hat sich Auch die Idee Restbahngleise zu reaktivieren hat sich erledigt, da diese bereits abgebaut wurden.
Selbstgeschaffene Vorraussetzungen Richtung Natur- und Klimazerstörung. Damit muss jetzt Schluss sein! Nicht einen Millimeter darf dieses
Restgebiet mehr zerstört werden!
Es zeugt von einer mächtigen Kraft der Natur, trotzdem regenerieren und sich weiter entwickeln zu können. Ein Vorbild für nachfolgende Generationen.
Wenn nicht jetzt . . . wann dann?
Dafür braucht es unsere volle gemeinsame Unterstützung! Uneingeschränkt!
Herne, d. 14.07.2021 - Kay Thörmer
Fotogalerie Zeche General Blumenthal Juli 2021 von Enrico Bollin
Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden, dann erhält man auch weitere Infos zu den einzelnen Motiven
Fotogalerie General Blumenthal Juli 2021 von Norbert Kilimann
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Sommer / Frühherbst 2020: Insektenvielfalt auf der Brache
Enrico Bollin hat uns eine Auswahl von Insektenfotos geschickt, die er im Sommer / Anfang Herbst 2020 auf der Industriebrache "General Blumenthal" aufgenommen hat. Die schönen Bilder zeigen einmal mehr wie schützenswert dieses Gebiet ist.
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Ein erster Schwalbenschwanz aus der 2. Generation ist am Montag den 20.7.2020 auf General Blumenthal von Norbert Kilimann und Ben Bednarz beobachtet worden. Enrico Bollin konnte ihn dann später im Foto festhalten
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Enrico Bollin vom NABU-Herne entdeckte die Veränderliche Krabbenspinne
(Misumena
vatia) auf der Brache der ehemaligen Zeche "General Blumenthal" (Juli 2020). Weitere Infos über dies Spinnenart unter Wikipedia
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Neue Tierart auf General Blumenthal
nachgewiesen
Am Samstag den 04.07.2020 entdeckte Enrico Bollin vom NABU-Herne auf der Brache der ehemaligen Zeche "General Blumenthal" einen Bienenwolf (Philanthus triangulum). Herr Bollin konnte das Tier im Bild festhalten (s.u.).
Mit einem Mausklick kann man das Foto vergrößern.
Weitere Infos vom Bienenwolf gibt es auf Wikipedia. Dort
gibt es ein schönes Video über dieses Insekt.
Der Zeitungsartikel ist wegen der besseren Lesbarkeit in zwei Teile getrennt, die sich etwas überlappen (können per Mausklick vergrößert werden). Unten ist auch
ein Überblick über den ganzen Artikel (in etwas geringerer Auflösung)